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Michael Schiefel

Michael Schiefel
vocals
Michael Schiefel hätte auch da weiter machen können, wo er begann. Denn sein Start in die Professionalität war vielversprechend. Das Solo-Album Invisible Loop (1997) verblüffte die Fachwelt. Die Kritiker überschlugen sich vor Begeisterung, wenn sie von seinen Konzerten berichteten. Obwohl noch nicht lange im Geschäft, wurde der junge Mann aus Münster bereits auf renommierte Festivals wie Jazz Across the Border eingeladen und tourte erfolgreich durch Europa.
Michael Schiefel

Michael Schiefel hätte auch da weiter machen können, wo er begann. Denn sein Start in die Professionalität war vielversprechend. Das Solo-Album Invisible Loop (1997) verblüffte die Fachwelt. Die Kritiker überschlugen sich vor Begeisterung, wenn sie von seinen Konzerten berichteten. Obwohl noch nicht lange im Geschäft, wurde der junge Mann aus Münster bereits auf renommierte Festivals wie Jazz Across the Border eingeladen und tourte erfolgreich durch Europa. Alles war wunderbar, gemessen an der Möglichkeiten, die ein Sänger am Beginn seiner Karriere bekommen kann.

Doch bald zeigten sich Grenzen. Schiefel war auf immens hohem Niveau eingestiegen. Er hatte mit seinem Debut-Album eine ästhetische Nische geschaffen, die Erwartungen weckte. Mit der Stimme als einzigem Instrument, das er in verschiedenen Variationen und Verfremdungen zu komplex verknüpften Klangnetzwerken zusammen fügte, füllte er eine Lücke in den Stillandschaft der improvisierenden Moderne. Die erfrischend unüblichen Klang- und Stilcollagen, die auf Invisible Loop ein Spektrum von Bach bis Nik Kershaw abdeckten, erwiesen sich jedoch als tückisch. Denn jede Wiederholung des Konzepts wäre ein Rückschritt gewesen. Schiefel musste sich etwas überlegen.

Er besann sich auf seine eigenen Qualitäten als Komponist, die er über ein Jahrfünft hinweg an der Berliner Hochschule der Künste ausgebildet und seit Beginn der neuziger Jahren in eigenen Projekten wie Jazz Indeed oder den Mosaique 4 Voices verfeinert hatte. So entstand im Spätsommer 1999 über reflexionsreiche Wochen hinweg I Don¹t Belong, eine Vokalsuite in 14 fortlaufenden Kapiteln, die sich mit Ausnahme eines Police-Klassikers ausschließlich auf Originalkompositonen stützt. Der Text tritt diesmal zugunsten der Hörbilder in den Hintergrund und ergänzt nur mehr an wenigen Stellen die Klangeindrücke mit poetisch skurrilen Akzenten, die um urbane Themen wie Raum und Bewegung, Identität und Flucht kreisen: "Mit dem ersten Album wollte ich ausprobieren, was überhaupt mit der Stimme möglich ist. Diesmal ging es mir darum, meine eigenen Person mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Die Musik wird daher intimer, individueller, als sie bei den Coverversionen auf Invisible Loop sein konnte".

Der Rest ist Stimme, Montage, Collage. Schiefel experimentiert mit Schichtungen und Spiegelungen, Linearität und Gleichzeitigkeit, Direktheit und Verfremdung. So wie sich die Titel in der Sukzession als Geschichte lesen lassen, greifen auch die musikalischen Motive ineinander. Fragile Koloraturen schmiegen sich in ungerade Rhythmen, Klangflächen lösen sich in Melodienlinien auf und verlaufen zu vieldeutigen Assoziationsräumen. Schiefel nützt die Möglichkeiten der modernen Studiotechnik, um sich selbst zu vervielfältigen. Er widersteht zugleich der Versuchung, seine Musik durch klangkosmetische Korrekturen zu überhöhen. I Don¹t Belong ist daher eine ebenso angreifbare wie ehrliche Stellungnahme eines neugierig kreativen Künstlers, der sich nicht mit der ästhetischen Normalität zufrieden gibt. Und der gerade erst begonnen hat, seinen Weg zu gehen.

© Traumton Records Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten

Presse

"Unflexible Schubladiseure kratzen sich am Kopf, aber Frank Zappa nickt zustimmend zwischen den Notenzeilen. "

Norbert Tefelski, Berlin Ticket, 4/2000

"Der Versatzstück-Jongleur aus Berlin ist nah am Heute. Weil er keine Rituale bedient, weil er aufzeigt, woraus sich so ein Ich zusammensetzt. Und vor allem: weil es Spaß macht, dies zu hören. "

Ulrich Steinmetzger, Leipziger Volkszeitung, 23. 3. 2000

"Ein höchst eigenständiges Produkt der Tiefenauslotung der Vokalkunst. "

Jazzthetik, 4/2000

"I don' belong bleibt [... ] zwischen allen stilistischen Lagern, weder dem Jazz noch dem Pop oder der Klassik endgültig verhaftet, und schafft sich auf diese Weise Freiräume der Interpretation. Da wächst ein Künstler heran, der sich nicht auf die Gewißheiten der anderen verläßt. Und das ist auch gut so. "

Klassik heute, Ralf Dombrowski 4/2000

"Fesselnde Hörbilder zwischen himmlischen Sphären und traumatischen Tiefen. "

adam, 4/2000

"Die menschliche Stimme kann von Natur aus etwas, das man mit anderen Mitteln nur schwer erreicht, sie ist in der Lage, nicht nur auf der Seele der Zuhörer, sondern auch auf ihrer Haut spazieren zu gehen. Der junge Schiefel weiß um die magischen Kräfte, die in seinen Stimmbändern wohnen. [... ]

Michael Schiefel ist ein Entertainer, auch wenn das, was er macht, eher der Avantgarde zugerechnet wird. Einer, der keine Angst hat, ernsthafte Kunst zu machen und dabei mit der leichten Muse zu flirten. "

FAZ, Anna-Bianca Krause, 17. 7. 2000

"Wie kein anderer schickt Michael Schiefel, ausgebildeter Jazz-Sänger, seine Stimme auf Entdeckungsreise in den virtuellen Raum. "

Jazzthing Juni 2000

"Zum Schluss aber staunt man nur noch, was Michael Schiefel mit seiner Stimme alles erschafft. Außer ihm beherrschen nur wenige ihre Stimme so sehr, dass sie ganze Orchester in den Ohren der Hörer erzeugen. Al Jarreau und vor allem Bobby McFerrin sind Namen, die einem dazu einfallen. Aber Michael Schiefel macht etwas wirklich Neues. Seine Musik reicht von Jazz bis Scat-Gesang. Seine eigenwilligen Songs weisen ihn als einen visionären Denker aus, der sich nicht den üblichen Strukturen hingibt, sondern ständig neue Wege geht. So entstehen Hörbilder von höchster Expressivität. "

ZDF. MSNBC Von Jazz bis Freestyle Mai 2000

"A star is born. "

Berliner Morgenpost 4. 11. 97

"Spätestens mit Veröffentlichung seines CD-Debüts im Herbst wird Michael Schiefel einiges Aufsehen erregen. "

Weserkurier 18. 8. 97

"... Mit herkömmlichem A-Capella-Gesang hat das wenig zu tun, Schiefel verhilft dem Genre zum Sprung in die neunziger Jahre... Verblüffend virtuos! "

taz 10/97

"Die Entdeckung des Jahres! "

ADAM 10/97

"... eine Stimme ohne Grenzen. "

FOYER 10/07

"Große Klasse! "

Fachblatt 11/07

Gesangskunst und Technik liefern ein gewagtes Duett, das so manchen emotionalen Grenzbereich durchzuckt... Schiefel schwelgt in A capella, liebt Pop-Songs und freie Improvisation. Jetzt wagt er den Solo-Auftritt und mit "Invisible Loop" die Symbiose. Sie ist ihm wunderbar gelungen, mit Höhepunkten wie dem "Dritte Präludium" von Bach, Stings "Walking in your footsteps", Andy Summers "Mother" und "The Dawn", das die Fans von Miles Davis erfreuen wird. Schiefels Klangabdrücke bezeugen Qualität und Geschmack.

SPIEGEL-ONLINE 11*/97 (komplette CD-Vorstellung und Hörproben unter www. spiegel. de - CDs in Kürze)

"Schiefel's erstaunliche stimmliche Verwandlungskunst läßt kaum einen Sound vermissen. Womit die Frage geklärt wäre, ob es auch nach Bobby McFerrin noch Solo-Gesang geben kann... "

Hamburger Abendblatt 12/97

"... eine ganz neue Dimension des menschlichen Gesangs in unserer Zeit. 'Invisible Loop' - ein stimmiges Klangabenteuer par excellence. "

Jazz Podium 2/97

" Raffinierte Kunststücke per Stimme... Mit "I Hate Music But I Like To Sing" hatte Schiefel seine grandiose Solo-Performance begonnen - ein Slogan, der für ihn zu einem beeindruckenden und vom Publikum umjubelten Programm geworden ist. "

Mindener Tageblatt 31. 3. 98

Veröffentlichungen

Solo:

Invisible Loop CD 4426

The Visible Loop CD-ROM 4427

I don't belong CD 4433

mit Jazz Indeed:

Under Water CD 4415

who the moon is CD 4427

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