DIRIGENT
Vor allen Dingen durch seine langjährige regelmäßige Zusammenarbeit mit der WDR Big Band samt unzähligen nationalen und internationalen Stars der Jazz- und Popmusikszene ist Ansgar Striepens einem Publikum weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Zu den Gästen solcher Produktionen gehörten Künstler aus aller Welt, wie Benny Golson, Randy Brecker, Theo Bleckmann, Nicholas Payton, Palle Mikkelborg, John Scofield und Billy Childs. Seit dem Jahr 2020 ist er einer von zwei musikalischen Leitern des Bundesjazzorchesters (BuJazzO), dem Aushängeschild des deutschen Jazznachwuchses aus Deutschland. In seiner Heimatstadt Köln leitete er als Gast das Cologne Contemporary Jazz Orchestra (CCJO), das Subway Jazz Orchestra (SJO) und die Big Band Convention. International traf er auf das Winnipeg Jazz Orchestra (Kanada), die Reykjavik Big Band (Island) und sowohl das Jong Metropole als auch auf das weltweit einzigartige symphonische Pop- und Jazzorchester, das Metropole Orkest aus den Niederlanden. Von 1999 bis 2021 leitete Ansgar Striepens das Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt. Für seine Verdienste um die Musik und die Jugendförderung wurde er im November 2022 vom Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff mit dem Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Zu weiteren Ensembles, die Striepens dirigierte, gehören ferner die Lautten Compagney Berlin, die NDR Big Band und die hr-Big Band. 2023 dirigierte er das Folkwang Jazz Orchestra mit Helge Schneider als Gast zum Jubiläum „150 Jahre Villa Hügel“ in Essen. Am 2. Dezember 2023 fand zudem in der Elbphilharmonie Hamburg die Endrundenauslosung der UEFA EURO 2024 statt. Mit dabei waren unter anderem der Münchner Startenor Jonas Kaufmann und David Garrett, einer der weltweit bekanntesten Geiger. Unter dem Dirigat von Ansgar Striepens traten sie gemeinsam mit einem insgesamt 46-köpfigen Auswahl-Jugendorchester auf, deren junge Musiker*innen zu dieser Zeit dem Bundesjugendorchester, dem Bundesjazzorchester und dem Bundesjugendchor angehörten.
ARRANGEUR
Die Liste der Musiker*innen, für die Ansgar Striepens in den letzten zwanzig Jahren Arrangements erstellt hat, ist lang und prominent besetzt. Die beiden Weihnachts-CDs der WDR Big Band zusammen mit Gastsänger Götz Alsmann („Winterwunderwelt“ Vol. 1 und Vol. 2), arrangiert und künstlerisch betreut von Striepens, gehören zu den meistverkauften Aufnahmen der Radio Big Band und wurden mehrfach mit dem „German Jazz Award“ ausgezeichnet. In Zusammenhang mit der WDR Big Band schrieb er außerdem musikalische Bearbeitungen für Stefan Bauer, Tim Bendzko, Theo Bleckmann, Billy Childs, Culcha Candela, Jan Delay, Klaus Doldinger, Klaus Heidenreich, Pablo Held, Raphael Klemm, Kevin Mahogany, Patrice, Rita Payés, Sisters, Karolina Strassmayer oder Cécile Verny. Unabhängig von der WDR Big Band arrangierte er für Fay Claassen, die RTL-Fernsehsendung DSDS („Deutschland sucht den Superstar“), das Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt, das Bundesjazzorchester (BuJazzO), Tom Gaebel, Jonas Kaufmann, David Garrett, Scott Kinsey, Lee Konitz und Helge Schneider.
KOMPONIST
Kompositionen erstellt Ansgar Striepens sowohl für seine eigenen Projekte als auch auf Anfrage. So komponierte (und arrangierte) er die Musik zur Fabel „Reineke Fuchs“ für ein Kinderkonzert der WDR Big Band mit den Gästen Ulrich Noethen (Sprecher) und Theo Bleckmann (Sprecher und Gesang). Die Aufzeichnung dieses Konzertes erhielt 2013 den „Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik“. Im selben Jahr erhält Striepens den renommierten WDR-Jazzpreis in der Kategorie Komposition. Die dafür extra neu komponierte Suite für den deutschen Architekturzeichner Helmut Jacoby veröffentlicht Striepens im Jahr 2015 zusammen mit anderen Kompositionen auf dem Album „Unsung Heroes“ (JazzHausMusik, JHM 233) gemeinsam mit der WDR Big Band und Gästen. Prof. Bill Dobbins (Eastman School of Music), weltweit bekannter Jazzpädagoge und ehemaliger Leiter der WDR Big Band (1994 – 2002), sagt dazu in seiner Rezension ”Unsung Heroes: a New Recording by a Master Jazz Writer”: ”Listening to this music not only broadened my musical world in particular; it broadened my world, period.“ Für das Projekt des Bundesjazzorchesters (BuJazzO) „Klingende Utopien – 100 Jahre Bauhaus“ komponiert Striepens 2018 die Musik zu drei historischen deutschen Werbefilmen aus den Jahren 1919 bis 1922 mit den Titeln “Der Sieger”, “Das Geheimnis der Marquise“ und „Das Ornament des verliebten Herzens“. Für die weit verbreitete und sehr erfolgreiche WDR Big Band Play Along App (für Mac und Android) steuert Striepens fünf Eigenkompositionen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bei. Der Deutsche Musikrat beauftragt Striepens mit einer Komposition zur Endrundenauslosung der UEFA EURO 2024 in der Elbphilharmonie Hamburg am 2. Dezember 2023. Heraus kommt eine zehnminütige, vierteilige Suite für Jazzensemble, Sinfonieorchester und Chor mit dem Titel „Sturm und Drang“, welche im Konzertsaal der „Elphi“ direkt vor der Fernsehübertragung vor den internationalen Gästen aus der Fußballwelt aufgeführt wird. Für die anschließende Übertragung der Endrundenauslosung, welche per TV und Live-Stream in der ganzen Welt live zu sehen ist, komponiert Striepens außerdem Hintergrundmusik zur Auslosung und die Schlussmusik der Veranstaltung mit dem Titel „Final Draw‘s Finale“.
MUSIKER
Im Jahr 2002 veröffentlicht der Posaunist Ansgar Striepens seine erste eigene CD-Aufnahme mit seinem Quintett (Uli Beckerhoff, Hubert Nuss, Ingmar Heller, John Hollenbeck) unter dem Titel „dreams and realities“ (Laika-Records, LAIKA 3510164.2, Gäste: John Abercrombie, Lee Konitz). Zu der Zeit ist er längst ein anerkannter Künstler im Bereich Jazz, konzertiert mit vielen nationalen und internationalen Musikern, war Mitglied in Bob Brookmeyers „New Art Orchestra“ (Album „New Works“, Challenge Records, CHR 70066, Konzerte mit Gerry Mulligan, Clark Terry, Michael Brecker) und veröffentlichte mit dem amerikanischen Bassposaunisten Ed Partyka die eigene Big Band Aufnahme „Tunnel Vision - Music for Jazz Orchestra“ (Mons Records, MR 874-822), ausschließlich mit Eigenkompositionen. Weitere Stationen seiner Laufbahn als Posaunist: EBU Jazz Orchestra (mit Bugge Wesseltoft), Peter Herborn's „Large II“ (mit Greg Osby, Robin Eubanks, Gary Thomas, Uri Caine), Ed Partyka's Jazz Orchestra (mit Bob Brookmeyer), sowie Konzerte und Radiomitschnitte u. a. mit Stefan Bauer, Paul Heller, Jiggs Whigham, Theo Bleckmann, Andy Haderer, Bill Dobbins, Kenny Wheeler und Lee Konitz.
PROFESSOR
Seine erste Berufung auf eine Professur erlangte Striepens im Jahr 1996 (im Alter von gerade mal 31 Jahren) an die HfM Franz Liszt Weimar. Im Jahr 2009 wird Ansgar Striepens zum Professor für Jazzposaune an die renommierte Folkwang Universität der Künste in Essen (NRW, Deutschland) berufen, wo er seitdem neben dem Hauptfach Jazzposaune auch Jazz-Ensembles unterrichtet und das Folkwang Jazz Orchestra leitet.