Nur wenige der jüngeren deutschen Saxofonisten haben es zu solch großer, auch internationaler Anerkennung gebracht wie Peter Weniger. Es waren keine Geringeren als Dieter Glawischnig und Peter Herbolzheimer, die dem blutjungen Musiker einst zu einer Profilaufbahn rieten. Und gerade letzterer baute ab 1987 den talentierten Tenoristen zu eine der tragenden Säulen des von ihm geleiteten, ersten Bundesjugendjazzorchesters auf. Von da an folgte ein Karrieresprung auf den nächsten bis er vor drei Jahren dem Angebot einer Professur an die Hochschule der Künste nach Berlin folgte. So wie das Nachtleben der Spree-Metropole seinen eigenen Gesetzen und Rhythmen folgt, hat Peter Weniger dort mit seinen exzellenten Partnern, Drummer Wolfgang Haffner und E-Bassist Decebal Badila eine ganz persönliche und intelligente Interpretation groovebetonter Musik entwickelt wie auch auf der soeben erschienenen CD "Legal Paradizer" zu hören ist.
Im Gegensatz zum plakativen LA- und P-Funk kreiert das Trio eine sich untergründig über die groovige Bass- Schlagzeug-Verbindung aufbauende Spielart, die von dem variablen und weichen Saxofon-Sound Peter Wenigers durchdrungen ist. Seine klangtiefen Tenor-Soli kommen in dieser Konstellation eher im Ton eines Paul Desmond oder eines Stan Getz daher. Mittlerweile kann er auf neun CD-Veröffentlichungen unter eigenem Namen verweisen, von denen das aktuelle "funky project", durchtränkt mit allen Feinheiten des Jazz und den poetischen Qualitäten wunderbarer Melodielinien, sicherlich das bislang Interessanteste ist.