Ensembles und Musiker*innen:
Sebastian Netta & Friends
Die beiden Musiker, Sebastian Netta und Sebastian Altekamp sind nicht erst seit dem gemeinsamen Musikstudium in Hilversum eng miteinander verbunden. Wer wie sie im westlichen Münsterland innerhalb befreundeter, musikaffiner Familien aufgewachsen ist, hat schon früh Volkslieder gesungen – auf Feiern im familiären Umfeld, im Musikunterricht, oder einfach so, zum eigenen Vergnügen. Diese gehören daher sozusagen zur musikalischen DNA der Keimzelle des Ensembles, zu dem vor Jahren der renommierte Jazzbassist Ingo Senst gestoßen ist.
Aber nicht nur ihr, sondern unser aller kollektives Gedächtnis ist voll von den schönen Melodien und sehnsuchtsvollen Texten unserer Liedkultur, die von Deutschland aus in den vergangenen Jahrhunderten auch in die weite Welt getragen wurden. Dort sind sie Teil anderer Kulturen geworden und haben sich vereint um neue musikalische Traditionen zu begründen
Sebastian Netta & Friends finden in der Tradition des Jazz ihr musikalisches Zuhause und sind begeistert über die Möglichkeiten, den alten und schönen Melodien immer wieder neue, eigene Interpretationen angedeihen zu lassen. So sind die Traditionen der Jazzstilistik mit den Melodien der Volkslieder verwoben und ergeben ein melodisches, harmonisches und rhythmisches Feuerwerk. Eine Frischzellenkur für den reichhaltigen und musikalisch sehr ergiebigen Schatz unserer Kultur, gespielt auf höchstem Niveau.
Hier kommt zusammen, was immer schon zusammengehört hat: die frühe musikalische Prägung durch die melodische Schönheit der Volkslieder, die virtuose Beherrschung jazzmusikalischer Traditionen und Ausdrucksformen und das intuitive Verständnis der Musiker untereinander, ohne das gemeinsames Improvisieren auf diesem Niveau nicht möglich wäre.
Das Ensemble wird instrumental um den, seit den gemeinsamen Tagen in Hilversum bekannten und geschätzten niederländischen Bassisten Ruud Ouverhand bereichert. Den Volksliedern eine Stimme gibt die wunderbare Sängerin Gaby Goldberg, die neben einer langjährigen Zusammenarbeit mit Andrea Berg auch über Jahre eine feste Größe an der Seite des legendären Paul Kuhn war.
Als Ausdruck der musikalischen Migration und Verschmelzung interpretiert als Special Guest Johanna Elsa Mohr, über deren ausdrucksstarke Solojazzstimme gesagt wird, dass sie singt, als sei sie am Zuckerhut aufgewachsen, zusammen mit dem brasilianischen Gitarristen Flávio Nunes das Lied „Alle Vögel sind schon da“..