Ensembles und Musiker*innen:
Peter Protschka Quintet
»Hearts And Minds« ist kein beliebiger Albumtitel, denn das Quintett des Kölner Trompeters und Flügelhornisten Peter Protschka spielt tatsächlich mit Herz und Hirn. Das erste Studio-Album der Band - vorher gab es das Live-Album »Twilight Jamboree« - versammelt acht Kompositionen, die zur Hälfte vom Bandleader und zur anderen Hälfte vom amerikanischen Tenorsaxofonisten Rick Margitza stammen. Hinter dessen raffinierten Nummern verbergen sich Huldigungen an diverse Jazzgrößen - es dürfte wohl jedem klar sein, wer mit »St. Sonny« oder »E Jones« gemeint ist -, er beschreibt aber auch mit »August in Paris« seine Wahlheimat oder mit »Warm« den Klang der Band.
»Unser langjähriges Repertoire ist riesig und deshalb haben wir uns entschieden, es jetzt einmal auf einem Studio-Album einzuspielen«, erläutert Protschka seine Motivation. »Die Band war gut eingespielt, weil die Aufnahmen während unserer Tour im letzten September entstanden sind. So wurde die Band dokumentiert, wie sie tatsächlich auch live klingt.« Und das ist ziemlich süffig, wenngleich das Etikett Post-Bop nur bedingt auf der Fünfer-Bande haftet, denn sie verarbeitet auch viele krumme Takte und verwendet offenere Formen und komplexere Harmonien als eine klassische Post-Bop-Band.
»Wir spielen zeitgenössischen europäischen Straight-Ahead-Jazz, der aber schon ein intensives Auge auf die amerikanische Tradition wirft«, formuliert Protschka sein Klangideal. »Es ist ein sehr warmer, lyrischer Klang, bei dem auch unsere verschiedenen Hintergründe und Einflüsse zu hören sind. Wir schätzen aber alle sehr amerikanische Musik und das hört man auch.«
Gemeinsam präsentiert das Peter Protschka Quintet mit »Hearts and Minds« Musik, die genauso ausgeruht und lässig wie frisch und energisch klingt.