Album: Red Door

Der Pianist Orrin Evans öffnet »The Red Door«, sein herausragendes neues Album mit illustren Gästen wie Nicholas Payton, Wallace Roney, Sy Smith oder Jazzmeia Horn. Was verbirgt sich hinter der roten Tür? Für den Pianisten Orrin Evans steht diese Frage symbolisch für den gewagten Weg, den sein Leben und seine Musik im Laufe seiner drei Jahrzehnte währenden Karriere eingeschlagen haben.
Auf seinem neuesten Album öffnet er diese Tür wieder einmal und freut sich über die Mitarbeiter, Freunde, Inspiration und Geschichte, die er findet. Als er in der Pfingstgemeinde aufwuchs, erklärt Evans, wurde die Farbe Rot zum Symbol für das Negative: man denke an Blut, Sünde, die Versuchung, die in Rotlichtvierteln verkörpert ist, an alles Höllische. Sich einer roten Tür zu nähern, ist also eine entmutigende Aussicht. Das Bild manifestierte sich für ihn kürzlich, als ein Bekannter den Satz »Ich sehe keine Farbe« aussprach – selbst so etwas wie eine rote Fahne. »Mir ist aufgefallen, dass Rot neben ›Warnung‹ oder ›Stopp‹ auch für so viele schöne Dinge steht«, sagt er. »Rosen sind rot und Valentinsherzen. Ich sehe also Farbe, und wir alle sollten Farbe sehen, aber wir sollten nicht die negative Geschichte sehen, die damit einhergeht. Stattdessen müssen wir uns die Möglichkeit geben, hineinzugehen und zu entdecken, was sich hinter der roten Tür verbirgt.«