Album: Nora

Wenn Alan Broadbent nicht gerade mit seinem Trio ein außergewöhnliches Jazzpiano spielt, ist er normalerweise damit beschäftigt, ein großes Orchester für einen Jazzkünstler oder Sänger zu arrangieren und zu dirigieren. Im Falle des neuen Albums »Nora« von dem Schweizer Flügelhornisten Franco Ambrosetti steht Alan am Steuer eines 22-köpfigen Streichorchesters, und das Ergebnis ist wunderschön, nachdenklich und perfekt für die Herbstzeit. Auf dem Album sind außerdem Gitarrist John Scofield, Bassist Scott Colley, Pianist Uri Caine und Schlagzeuger Peter Erskine zu hören.

Ambrosetti begann seine Karriere als Leader an der Trompete in Mailand 1965 mit A Jazz Portrait of Franco Ambrosetti, mit Franco D'Andrea (Piano), Giorgio Azzolini (Bass) und Franco Mondini (Drums). In Italien aufgewachsen, spielte er im Laufe der Jahre mit einer Vielzahl von tourenden amerikanischen Jazz-Größen, darunter Kenny Clarke, Dexter Gordon, Phil Woods, Cannonball Adderley, Geri Allen, Joe Henderson, Michael Brecker und Mike Stern.

Für Alan ist dies seine erste Zusammenarbeit mit Ambrosetti, wofür er eine enorme Partitur geschrieben hat. Ambrosetti war auf der Suche nach einem Projekt in der gleichen Größenordnung wie »Bird With Strings« und »Clifford Brown With Strings« - zwei seiner Lieblingsalben, die einen starken Solisten und einen starken Orchesterhintergrund vereinen. Mit »Nora« dürfte dieses Ziel erreicht sein.