Nach Abschluss seines Studiums an der HdK Arnheim (NL) gründete Stephan-Max Wirth bereits 1992 sein erstes eigenes Ensemble. Was zunächst als Trio begann etablierte sich über die Jahre als Quartett in einer festen Besetzung und ist heute als die „Stephan-Max Wirth Experience“ in Deutschland und Europa unterwegs. Immer wieder spürt der Saxophonist mit sehr unterschiedlichen Projekten ungewöhnliche Klänge auf und arbeitet mit genreübergreifenden Kunstrichtungen zusammen. So verschmolz er bereits 1997 mit dem Programm „Mythos“ deutsche Chansons mit Jazzmusik, kombinierte seine Musik mit Obertongesang („Illumination“ 2004) oder vereint Jazz-, Film- und Tanz zu dem 2006 beim Berliner Jazzfest uraufgeführten Projekt „DADA Republic!“. Aus seiner CD- Hommage an Alice Coltrane „multiple pulse“ (2009) heraus entwickelte sich für ihn dann ein weiterer Karrieresprung als Komponist. Produktiver und konsequenter denn je setzt er heute seine eigenen Werke um und produziert Konzeptalben, wie „The Inner Draft“ (2014) oder Calling Europe“ (2017). Dahinter verbirgt sich auch eine intensive Bindung an seine Mitmusiker, denen er so manche Komposition auf den Leib schneidert und die seine Musik in spannende Liveacts verwandeln. Stephan-Max Wirth erhielt für seine Arbeit und seine CD‘s zahlreiche Auszeichnungen und Preise.
Die CD-BOX "Stephan-Max Wirth: Live Experience. 25 years SMWE – the legendary live recordings of the 2010s" erhielt soeben den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ in der Sparte Jazz.
Begründung der Jury:
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist der Berliner Saxophonist und Komponist Stephan-Max Wirth mit seiner Band schon aktiv. Die jetzt zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum veröffentlichte Live-Box mit 21 Stücken auf 4 CDs bündelt kaleidoskopartig die stilistische Vielfalt des zeitgenössischen Jazz: Ob in gewagten Post-Bob-Konzepten, Jazzrock- Exkursionen, Free Jazz-Anleihen oder sehnsüchtigen Balladen von oft sanglicher Qualität – Wirth demonstriert mit den Musikern seines deutsch-holländischen Quartetts schwerelose Virtuosität, kombiniert mit einem unbestechlichen Sound-Gespür. (Für die Jury: Peter Kemper)