Der Amerikaner Kenneth Norris startete seine ersten Versuche in der Musik im zarten Alter von fünf Jahren. Er nahm Klavier- und Orgelunterricht bei Bennie Carsonund Paula Gold. Schon als Jugendlicher erhielt das Ausnahmetalent große Anerkennung für seinen Gesang und seine kompositorischen Fähigkeiten.
Nach einem Studienabschluss in Kunst & Architektur an der berühmten Yale-Universität zog Norris in 1990 nach Paris. In der Seine-Metropole begann Kenneth Norris, die ersten Musikstücke für unterschiedliche Genres zu arrangieren und zu produzieren. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Percussion- und Vokalprojekt "Modern Folklore"und arbeitete mit dem Jazzpianisten Pierre Bertrand zusammen. 2001 gastierte er mit seinem Ken Norris Quartet beim "Crest Jazz Festival". Kenneth Norris war an mehr als 70 Singles aus dem Bereich Jazz-Fusion bis hin zu den populären Genreswie Dance-Hall und Rap beteiligt.
Für die beiden New Yorker Theateraufführungen"Mixtries" von Daniel Banks und "What Light From Darkness Grows" von Janine L. Carter komponierte, arrangierte und dirigierte Kenneth Norris die Musik. In Hamburg gehörte Ken Norris von 2001 bis 2002 als Sänger und Tänzer zum ersten Ensemble des Musicals "König der Löwen". Nebenbei gab er viele Konzerte mit den Lokalpatrioten der Hamburger Jazz-Szene. Ein festliches Konzert: Gottfried Böttger versteht es, besonders in der Gospelmusik, "schwarze" und "weiße" Elemente zuverbinden. Das Duo verzauberte das Publikum bei zahlreichen Auftritten im Hamburger Michel und vielen anderen Städten sowie europäischen Festivals.
Ken Norris möchte ein Magier sein. Einer, der verzaubert. Dem die Menschen zuschauen, so sehr, bis alle die Luft anhalten und nur noch seine Stimme hören. Wenn sie zusammenfließt mit den Instrumenten, die die Band spielt. Dann soll die Luft zum Schneiden sein, sein Gesang auf der leichten Melodie von Kontrabass, Schlagzeug und Klavier liegen wie Sahne auf einem Stück Torte. "Das sind
magische Momente", sagt er. Magic Moments eines Jazzsängers, der über NewYork und Paris schließlich vor fünf Jahren in Hamburg angekommen ist.
Ken Norris (39), geboren in Shakerhights, Ohio, kommt aus einer Musikerfamilie. Sein Großvater hat sein Geld mit Klavierbegleitung zu Stummfilmen im Kinoverdient. So fand seine erste Berührung mit dem Jazz auch nicht in einem vernebelten Keller Manhattans statt, sondern im heimischen Wohnzimmer, wenn Vater und Großvater an zwei Pianos jammten. Norris studierte Architektur in Yale und schloss sogar ab.
Doch 1990 zog es ihn nach Europa, nach Paris, dort heiratete er. Verheiratet ist er immer noch. Sie ist Schlagzeugerin und lebt in Paris, er inzwischen in Hamburg. Ein Engagement beim Musical "König der Löwen" lockte ihn an die Elbe. Ein Aufenthalt, der auf eine Saison begrenzt sein sollte und nun doch noch anhält. "Hamburg ist einfach so zentral", sagt er. Damit meint er die Verbindungen, via Flugzeug und Zug sei ganz Europa sehr schnell zu erreichen. Aber er liebt auch die kleinen Bühnen der Stadt, die intime Atmosphäre. Außerdem habe Hamburg eineausgezeichnete Jazz-Szene.
Im Jahr 2006 hat Norris 100 Konzerte gegeben und ist an drei Tagen pro Woche in anderen Städten gewesen. Norris lebt für seine Musik. Er sagt, er arbeitet viel, in seiner Wohnung in St. Georg und im Studio. Neben seinen Auftritten produziert er auch noch die Alben anderer Künstler. Freizeit? "Kochen mit Freunden", ist seine schlichte Antwort. Diana Zinkler. ©2007 Hamburger Abendblatt.