Seit über 25 Jahren ist Kai Strauss ein gern gesehener Gast im „Haus des Blues“, wie er es in einem Titel seines neuen Albums treffend singt. Strauss ist musikalisch aufgewachsen in Deutschlands Blueshochburg Osnabrück und zählt zum kleinen Kreis europäischer Bluesmusiker, denen auch amerikanische Kollegen und Kritiker einen authentischen Stil attestieren. „Schon als Teenager war ich von der Musik von Buddy Guy, Albert King oder den Vaughan Brothers infiziert.“, sagt der Gitarrist und Sänger, der laut Aussage des Fachmagazins Bluesnews mittlerweile in der europäischen Szene als einer der großen Namen gilt.
Im Alter von 50 Jahren, hat Strauss jetzt sein sechstes Album, treffend betitelt mit „In My Prime“, veröffentlicht. Der mehrfache German Blues Awards Preisträger ist ein gereifter Musiker mit eigener Handschrift, erwachsen aus dem Respekt zu seinen Vorbildern. Er kennt sie, die Wegbereiter: Guitar Slim, alle Kings, Otis Rush und Magic Sam. Auf keinen kann man ihn festnageln, und doch bleiben sie durch ihn lebendig. Heute nach unzähligen Konzerten in über 20 Ländern nennt man ihn selber in einem Atemzug mit zeitgenössischen US Bluesgitarren-Schwergewichtlern.
Auf „In My Prime“ entfacht eine erstklassige Band unter ihm ein Feuer aus funky 70er-Jahre-Blues-Einflüssen, und Strauss’ kraftvoller Gesang und stilsicheres, ausdrucksstarkes Gitarrenspiel ziehen sich durch eigene Songs über die Liebe (zur Musik – „Guest In The House Of The Blues“), aktuelle Themen („World Crisis Blues“) oder beleuchten die Schattenseiten des Lebens wie in „Put That Bottle Down“.
Vielleicht ist er, wie er sagt, mit diesem Album in seiner Blütezeit. Mit Sicherheit ist „In My Prime“ aber nicht nur eine Fortsetzung seiner bis dato erschienenen Veröffentlichungen, sondern lässt eine musikalische und persönliche Weiterentwicklung erkennen, die Strauss auch in Zukunft als Bluesmusiker spannend und bedeutsam bleiben lässt.